Die Transformation der klassischen Totalprothetik

Comfortdenture

Die Digitalisierung ist ein ständiger Begleiter unseres heutigen Lebens. Prozesse aus dem gewohnten Alltag werden optimiert, sollen Zeit sparen und uns in erster Linie das Leben vereinfachen. So auch die Zusammenarbeit zwischen Zahnarztpraxis und Dentallabor! Unser neues technologisches Verfahren macht es möglich, eine Prothese in nur zwei Sitzungen herzustellen. Im Interview mit der Böger-LIVE spricht Dirk Böger, Geschäftsführer und Spezialist für digitale Zahntechnik, über die Möglichkeiten der neuen Herstellungstechniken.

Herr Böger, wie würden Sie den aktuellen Wandel in der Zahntechnik beschreiben?

Sehr dynamisch! Handwerk bedeutet für viele Personen immer eine langjährige Tradition sowie ein Erfahrungswert, der keinen radikalen Veränderungen unterworfen ist.  Das Zeitalter der Digitalisierung bedeutet für unser Gewerk jedoch die Ermöglichung einer ganz neuen Ära.

Wir können nun Fertigungsprozesse realisieren und Materialien wie z.B. Zirkon verarbeiten, die vor der Digitalisierung gar nicht zu verarbeiten waren.

Welche Bereiche oder einzelne Tätigkeiten werden bereits in der Zahntechnik digitalisiert?

Bei Böger Zahntechnik werden heute bereits 95% der hergestellten Gerüste, Abutments  und Schienen digital hergestellt. Dies liegt daran, dass unser Team die Digitalisierung und ihre Möglichkeiten aktiv im Unternehmen vorantreibt. Der Fokus unserer digitalen Projekte liegt zurzeit in der Umstellung der Modellgußtechnik, aber vor allem in der Totalprothetik.

Warum ist die Herstellung der digitalen Prothese eines Ihrer Ziele?

Ich bin davon überzeugt, dass wir in naher Zukunft 70% unserer Leistungen digital herstellen werden. Die Materialeigenschaften der Prothesenkunststoffe und Zähne sind hervorragend. Wir sind heute schon in der Lage sowohl individuelle und standardisierte Totalprothesen nach  unserem neuen Herstellungsverfahren zu produzieren. Die Technik macht es möglich, dass wir in der Praxis nur noch zwei Sitzungen benötigen. Ein unschlagbarer Vorteil!

Wie genau funktioniert die Digitalisierung im Bereich der Totalprothetik?

Die Funktionsabformung, Bissnahme und Einprobe erfolgen, mit oder ohne Intraoralscanner, bereits bei der ersten Sitzung in der Praxis. Bei uns im Labor wird anschließend die Prothese von unseren Spezialisten digital konstruiert und nach den individuellen Patientenwünschen gefertigt.

Welche Erfahrungen konnten Sie mit der digital hergestellten Prothese in der Praxis sammeln?

Alle Patienten, die wir mit unseren neuen Prothesen versorgt haben, sind begeistert! Das Schönste, was mir eine Patientin beim Eingliedern erzählt hat: „Ich hatte sofort das Gefühl, die neue Prothese gehört zu mir“. Diese Aussage bestätigt all das, was ich in der Praxis immer wieder erlebe. Patienten berichten weiterhin, dass die Prothese viel besser saugt. Das liegt an der fehlenden Kontraktionsschrumpfung, die bei der Polymerisation des Kunststoffes entsteht. Außerdem sind  die Prothesen viel resistenter gegenüber Plaque und weisen ein geringeres Allergiepotenzial auf.

Wo liegt der Nutzen für die Zahnarztpraxen?

In erster Linie spart die Praxis Zeit und Zeit kostet Geld! Die Praxis kann die Termine von sechs auf zwei reduzieren und hat kaum Nachsorgetermine aufgrund der guten Passung und verbesserten Saugkraft. Bei Verlust kann die Prothese sofort reproduziert werden. Die Daten sind ja vorhanden. Zusammengefasst: Glückliche Patienten, die einen am Ende noch weiterempfehlen werden.

Was würden Sie als Spezialist für digitale Zahntechnik den Praxen gerne mit auf den Weg geben?

Ich bin von unserem Weg total begeistert, denn die Vorteile liegen einfach auf der Hand: Die Praxis hat mehr Zeit, ein besseres Ergebnis und glücklichere Patienten. Es sind keine Investitionskosten notwendig. Nur die Abläufe müssen in der Praxis ein wenig angepasst werden. Bei Interesse begleite ich die Praxen gerne bei der Umsetzung!

Herr Böger, wir danken Ihnen für diesen Einblick in die digitale Zukunft!