Interimsversorgung aus Hochleistungspolymeren
„Partial flex“: Interessant besonders für Allergiker und ästhetikbewusste Patienten
Steffen Kummerow ist Geschaftsführer der Gebrüder Böger GmbH in Neumünster und beschaftigt sich intensiv mit innovativen Hochleistungspolymeren. Im folgenden Interview berichtet der Zahntechnikermeister von seinen Erfahrungen mit einem neuartigen Basismaterial für Prothesen, „Partial flex“, das ab sofort bei Böger Zahntechnik erhältlich ist.
Herr Kummerow, was ist „Partial flex“ und wofür ist es geeignet?
„Partial Flex“ ist ein innovatives Prothesenmaterial, das zu einer Gruppe von Plastikwerkstoffen gehört, die als Polyolefine bezeichnet werden. Es hat also eine völlig andere Herkunft, als die „klassischen“, in der Zahntechnik bekannten Kunststoffe und gilt aufgrund seiner herausragenden Eigenschaften als Hochleistungspolymer. Es ist optimal zur Herstellung von Interimsprothesen geeignet. Weil nicht sichtbare Halteelemente aus dem Kunststoff gefertigt werden, verzichten wir generell auf störende Metallklammern. Den benötigten Halt erreichen wir durch zahnfleischfarbene Klammern, die wir in den unter sich gehenden Bereichen gestalten.
Welche Charakteristika bringt das neuartige Material mit?
Partial Flex ist aufgrund seiner chemisch-physikalischen Eigenschaften besonders dafür geeignet, flexible, leichte aber gleichzeitig robuste herausnehmbare Prothesen herzustellen. Diese sind für viele Allergiker besonders verträglich, da sie methyl-methacrylatfrei sind und auf die klassischen, nickelhaltigen Klammern ebenfalls verzichtet wird. Zudem ist kein Nylon enthalten. Da das Material praktisch kein Wasser aufnimmt, werden Verfärbungen und Geruchsbildung vermieden. Insgesamt sind das beste Materialvoraussetzungen für uns, um eine komfortable und ästhetische prothetische Versorgung für den Patienten herzustellen. Aus zahntechnischer Sicht ist die Möglichkeit der unilateralen Gestaltung hervorzuheben – das Material ist aus diesem Grund gerade für die Versorgung von Schaltlücken ideal! Hier können wir unilateral und grazil gestalten, weshalb der Patient in seiner Phonetik nicht gestört wird.
Für welche Indikationen empfehlen Sie das Material?
„Partial Flex“ ist vor allem für Interimsprothesen bestens geeignet, auch bei der provisorischen Versorgung von Implantatpatienten während der Einheilphase. Es ist natürlich in erster Linie für Allergiker und metallsensible Patienten interessant. Da wir auf die Klammern verzichten können, wird das Material aber auch von ästhetikbewussten Patienten stark nachgefragt.
Welche Vorteile hat das Material für den Patienten?
Da das Material in fünf verschiedenen Farben erhältlich ist und durch seine Transparenz trotzdem das Durchscheinen der eigenen Zahnfleischfarbe ermöglicht, adaptiert sich „Partial flex“ optisch sehr schön in der Mundhöhle. Weil es flexibel bleibt und trotzdem nur eine minimale Materialstärke von 1 mm benötigt, berichten viele Patienten davon, dass sich ihr Zahnersatz im Mund extrem leicht anfühlt. Das führt zu einer verbesserten compliance bei den Patienten und hilft bei der Gewöhnung an den neuen Zahnersatz, was letztlich auch einen Vorteil für die Praxis bedeutet.
Herr Kummerow, wir danken für das interessante Gespräch.